Polarisierung der Meinungen
Beim Klimaschutz ordnen sich mit 48,3% deutlich mehr Menschen einer Polposition (klar zu wenig oder zu viel Klimaschutz) als der Mitte zu (23%). Auch bei der Zuwanderung und der Unterstützung der Ukraine nehmen mit knapp 40% deutlich mehr Menschen eine Pol- als eine Mitteposition ein (je knapp 30%). Umgekehrt verhält es sich bei der Gleichstellung von Frauen, dem Schutz sexueller Minderheiten und den Beziehungen zur EU. Bei diesen Fragen nehmen jeweils zwischen 42% und 44% eine Mitteposition ein, während lediglich zwischen 28% und 30% eine der jeweiligen Polpositionen wählen.Anfang Sommer 2024 haben wir eine nationale Bevölkerungsumfrage durchgeführt. Die Resultate werden wir im November 2024 publizieren.
Polarisierung der Emotionen
Affektiv polarisiert eine Frage dann stark, wenn Personen mit gegensätzlichen Polpositionen emotional sehr unterschiedlich bewertet werden.
Insbesondere die Einstellung zum Ausmass der Zuwanderung polarisiert affektiv besonders. 21% der Befragten bewerten Befürworter:innen beziehungsweise Gegner:innen von mehr Zuwanderung stark unterschiedlich. Neben der Zuwanderung polarisieren besonders die Einstellungen zu Pandemiemassnahmen und dem Krieg in der Ukraine stark affektiv.
Die Klimafrage polarisiert zwar politisch sehr stark (d. h. besonders viele Menschen nehmen eine Polposition ein), die emotionale Bewertung der Meinungsträger:innen von Polpositionen und damit die affektive Polarisierung aber bedeutend geringer ausfällt als bei anderen Fragen. Besonders gering affektiv polarisiert sind die Befragten in Bezug auf den Umfang sozialstaatlicher Leistungen und die damit verbundene Steuerlast (nur 8,6% sind maximal polarisiert).
Emotionen gegenüber Polpositionen
32% der Befragten haben sehr negative Gefühle gegenüber Menschen, die klar für eine Erleichterung der Zuwanderung sind. Gerade einmal 7,9% haben gegenüber Menschen mit dieser Haltung sehr positive Gefühle. Am zweitmeisten negative Gefühle erhalten Menschen, die im Falle einer Pandemie weitreichende Eingriffe in die Freiheit des Einzelnen grundsätzlich klar ablehnen (27,5% vs. 15,1% sehr positive Gefühle) sowie Personen, die die politischen Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft als zu weitreichend empfinden (beide je 23% sehr negative Gefühle und jeweils nur 11,2% bzw. 7% sehr positive Gefühle).